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FW-OD: Der Griff zu den Sternen wurde zur Erfolgsgeschichte Feuerwehr Großhansdorf beste Wehr in Schleswig-Holstein

Travenbrück (ots) – Die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Großhansdorf (Stormarn) können jetzt richtig stolz sein: Als erste Feuerwehr im Kreis Stormarn und als neunte in Schleswig-Holstein hat sich die Wehr am vergangenen Sonnabend der Leistungsbewertung „Roter Hahn“; Stufe 5, und damit der höchst möglichen Stufe gestellt… und bestanden! Damit aber noch nicht genug: Die gestellten Aufgaben wurden so bravourös absolviert, dass die Prüfungskommission die bisher höchste Punktzahl vergeben konnte und die FF Großhansdorf damit zur besten Feuerwehr des Landes wurde. Im Jahr 2004 trat die Wehr erstmals zur Leistungsbewertung an und absolvierte erfolgreich die 1. Stufe. Damit war der Ehrgeiz geweckt und so folgte 2005 umgehend die Stufe 2. Nach einer Pause wurde im Jahr 2008 die 3. Stufe und im Jahr 2009 als erste Wehr im Kreis Stormarn auch die Stufe 4 mit Bravour bestanden. Danach entschloss man sich, auch die 5. Stufe anzugehen. Nach der vorgeschriebenen Wartezeit von zwei Jahren war es am vergangenen Sonnabend nun soweit. Erfolgten die ersten vier Stufen vor den Augen der Kreisbewertungskommission, galt es diesmal, die Fachkommission des Landesfeuerwehrverbandes unter Leitung von Holger Makoben (Kreisfeuerwehrverband Nordfriesland) von der Leistungsfähigkeit der Großhansdorfer Wehr zu überzeugen. Dies gelang das erste Mal bereits mit dem morgendlichen Aufmarsch der Einsatzabteilung und der Jugendfeuerwehr vor dem Gerätehaus, der musikalisch vom Orchester der Feuerwehr mit dem Marsch „Wien bleibt Wien“ begleitet wurde. Nach Absolvierung des Formaldienstes und der Abnahme der Dienstkleidung folgten eine theoretische Ausbildungsstunde zum Thema „Gefährliche Stoffe und Güter“ durch den Gruppenführer Benjamin Linne (OLM), ein Vortrag des Sicherheitsbeauftragten Hans-Peter Köhnemann (OLM) zum Thema „Photovoltaikanlagen“ und der Tätigkeitsbericht des Brandschutzerziehungsbeauftragten Thomas Mohr (OFM). Anschließend wurden der ordnungsgemäße Zustand der Einsatzschutzkleidung, der Fahrzeuge und der Geräte sowie des Gerätehauses begutachtet, bevor es dann endgültig ernst wurde. Drei Einsatzszenarien waren von der Feuerwehr abzuarbeiten. Zunächst galt es, auf dem gemeindlichen Bauhof in Zusammenarbeit mit Rettungskräften des ASB eine Person im Rahmen der technischen Hilfeleistung aus einem verunglückten Pkw zu befreien. Hier kamen mit der Anwendung von Rettungszylindern auch neue Rettungsmethoden zum Einsatz. Danach galt es im Rahmen einer Tiefenrettung eine bewegungsunfähige Person aus einem Schacht im Keller des Krankenhauses Großhansdorf zu befreien. Mit der dabei an den Tag gelegten Routine überzeugte man erneut die Prüfungskommission, deren Mitglieder hier sogar von der Professionalität einer Berufsfeuerwehr sprachen… Nachdem die Beherrschung der Feuerwehrstiche und -knoten unter Beweis gestellt wurde, kam es zum Höhepunkt der Leistungsbewertung: Im Keller der Grundschule Wöhrendamm war ein Feuer ausgebrochen, zwei Personen galten als vermisst. Trotz einer Änderung der Lage und mit einer von der Bewertungskommission zusammengestellten Mannschaft, absolvierten die Großhansdorfer auch diesen Einsatz routiniert. Am späten Nachmittag erfolgte dann in Anwesenheit von Landrat Klaus Plöger, Bürgermeister Janhinnerk Voß, den Gemeindevertretern und Kreistagsabgeordneten Sabine Rautenberg und Stefan Kehl (Grüne), Kreisbrandmeister Gerd Riemann, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Landesfeuerwehrverbandes Hauke Ohland (1.HBM), sowie dem Vorsitzenden der Kreisbewertungskommission Christian Rieken (1.HBM) die Verkündung des Ergebnisses: „Die Freiwillige Feuerwehr Großhansdorf hat die fünfte Stufe der Leistungsbewertung bestanden. Dies zwar nicht als erste Wehr im Land, aber mit 91,3 Prozent der erreichbaren Punkte hat sie das bisher beste Ergebnis in Schleswig-Holstein erzielt“ sagte Holger Makoben und überreichte dem stolzen Wehrführer Andreas Biemann (HBM) den begehrten fünften und letzten Stern. Wie in den Jahren zuvor ließ es sich Gerätewart Horst Lange auch diesmal nicht nehmen, ihn unter dem Jubel der Feuerwehrkameradinnen und -kameraden an die Ehrentafel zu kleben. Die Bewertung der Einsatzbereitschaft und Einsatzfähigkeit der Freiwilligen Feuerwehren hat im Landesfeuerwehrverband Schleswig-Holstein eine lange Tradition. Im Jahr 2003 löste die fünfstufige Leistungsbewertung „Roter Hahn“ das zuvor über Jahrzehnte verliehene dreistufige „Feuerwehr-Ehrenbeil“ ab. Wie zuvor beim „Ehrenbeil“ gilt es auch beim „Roten Hahn“, die Beherrschung der Technik zur Rettung von Leben und Bewahrung von Sachwerten, den pfleglichen Umgang mit den der Feuerwehr anvertrauten Geräten und Liegenschaften, die Anpassung an den technischen Fortschritt und die Wahrung von guten Traditionen unter Beweis zu stellen.

Quelle: presseportal.de