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FW-SL: Erste Feuerwehr-Partnerschaft Deutschland / Dänemark

Schleswig (ots) – Sperrfrist 02.11.2009 17:00 Uhr Nach fast 25jähriger praktischer Ausübung wird die Partnerschaft der Freiwilligen Feuerwehren Ellund (Bundesrepublik Deutschland) und Fröslee (Dänemark) am 02.November 2009 im Rahmen eines Festaktes mit der Unterzeichnung einer Partnerschaftsurkunde offiziell besiegelt. Die Unterzeichnung der Urkunde findet um 17.00 Uhr auf dem Festplatz in Fröslee (Vestergade 17b, DK 6330 Padborg) statt. An diesem „historischen Moment“, an dem erstmals zwei Feuerwehren aus Deutschland und Dänemark ihre langjährigen Zusammenarbeit offiziell besiegeln werden, werden neben den beiden Wehrführern Oluf Feddersen-Jessen (Fröslee)und Richard Andersen (Ellund) auch die betroffenen Bürgermeister Tove Larsen (Kommune Apenrade) und Dr. Arthur Christiansen (Gemeinde Handewitt) sowie zahlreiche Repräsentanten von Politik, Verwaltung und den Feuerwehren aus beiden Ländern anwesend sein. Beide Wehren verbinden nicht nur die aktuelle Partnerschaft sondern auch gemeinsame geschichtliche Wurzeln: Die Freiwillige Feuerwehr Fröslee wurde im Jahre 1881 gegründet. Zu ihrem Löschbezirk gehörte von Anfang an die benachbarte Gemeinde Ellund. Dort kam es erst 1890 zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr. Beide Wehren waren eng miteinander verbunden, da ihre Mitglieder auch beide dem gemeinsamen Kirchspiel Handewitt zugehörten. Aus dieser Zeit sind viele gemeinsame Übungen und Einsätze dokumentiert. Mit der Grenzänderung im Jahre 1920 endete das freundschaftliche Miteinander abrupt. Erst Ende der 80-Jahre begannen sich die beiden Wehren unter ihren damaligen Wehrführern Ewald Petersen (Ellund) und Christian Nissen (Fröslee)wieder vorsichtig aufeinander zu zugehen. Gemeinsame Übungen waren zu dieser Zeit nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Sie wurden beispielsweise eine Übung auf dem Anwesen Vilmkjær so geplant, daß Fröslee im dänischen und Ellund im deutschen Teil des Anwesens übte. Das anschließende kameradschaftliche Beisammensein fand auf der Grenzstraße statt, so daß keiner der Kameraden die Grenze überschritt. Das Ganze wurde vom Zoll und dem Grenzschutz aufmerksam beobachtet. In der Folgezeit wurden die Beziehungen kontinuierlich vertieft und ausgebaut. Nach der Öffnung der Grenze im Jahre 2001 kam es unter den jetzigen Wehrführern zu den ersten grenzüberschreitenden Übungen in den Kerngebieten der beiden Orte. Heute sind diese jährlichen Übungen sowie die gemeinsame Ausbildung auf dem Übungsgelände der dänischen Katastrophenschutzschule in Tingleff ein fester Bestandteil der Ausbildung beider Wehren. Ziel der Partnerschaftserklärung ist u.a. die gegenseitige Unterstützung in Einsatz und Katastrophenfällen als Aufgabe beider Wehren festzulegen. Zur Zeit fehlen leider noch die rechtlichen Grundlagen auf beiden Seiten der Grenze um dieses Ziel auch als festen Bestandteil der täglichen Feuerwehrarbeit zu sehen. Noch sind Brandschutz und Unfallversicherung nur national ausgerichtet und machen an den nicht mehr vorhandenen Grenzen halt. Es ist für die betroffenen Bürger dieser Grenzregion jedoch unverständlich, dass es in einem zusammenwachsenden Europa ohne Grenzen den Feuerwehrleuten des Nachbarortes offiziell nicht gestattet ist sofort zur Hilfe eilen zu dürfen, nur weil eine Staatsgrenze auf dem Anmarschweg liegt. Mit der feierlichen Partnerschaftserklärung möchten wir ein Signal setzen für ein gemeinsames Miteinander in einem vereinten Europa. Kontakt: Oberbrandmeister Richard Andersen, Ellunder Straße 28a, 24983 Handewitt Tel: 04608-1565 oder 0175-5151505 email: richardandersen@t-online.de

Quelle: presseportal.de