Politik & Wirtschaft

Regionalkonferenz 2012 der Metropolregion Hamburg blickt auf den Tourismus der Zukunft

Gemeinsam den Tourismus der Zukunft gestalten – nachhaltig und trotzdem bezahlbar. Dieser Herausforderung stellte sich am 19. November die Regionalkonfernz 2012 der Metropolregion Hamburg. Unter dem Motto „Tourismus für Land und Stadt- besser vernetzt, solide finanziert“ diskutierten über 250 Fachleute und Politiker unter anderem mit Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering im Ostseebad Boltenhagen.Ob wie hier am Meer, in Museen und beim Shoppen in den Städten oder auf Wanderrouten durch die Natur: Tourismus gibt es nicht nur überall, er spielt auch überall eine zentrale wirtschaftliche Rolle. Und er spült jährlich rund elf Milliarden Euro Umsatz in die Kassen der Tourismusbranche der Region. In vielen Gebieten ist er die Branche mit der besten Zukunftsprognose und dem größten wirtschaftlichen Potenzial.

Daher ist die Tourismusförderung eine zentrale Querschnittsaufgabe vieler Partner in der Region. Die Metropolregion Hamburg engagiert sich besonders in Bereichen, deren Entwicklung der ganzen Region zugute kommt. Somit stand die Regionalkonferenz 2012 ganz im Zeichen der aktuellen Herausforderungen in der regionalen Tourismusförderung.

Knappe Kassen zwingen die Kommunen heute dazu, auch ihre Ausgaben in der Tourismusförderung zu überdenken. Wichtige Aufgaben können oftmals nicht mehr im Alleingang gemeistert werden. Ein Ausweg ist die Kooperation mit Nachbarn und Gleichgesinnten; mit Partnern, die Erfahrungen und wertvolle Potenziale mitbringen.

250 Landräte, Bürgermeister und Touristiker diskutierten unter wissenschaftlicher Begleitung und Praktiker halfen Ihnen, neue Partner zu finden und voneinander zu lernen. Auf der Tagesordnung standen Themen wie: „Können wir durch Kooperation mehr erreichen?“, „Wie finanzieren wir Tourismusaufgaben?“, „Wie viel Nachhaltigkeit können wir uns leisten?“ und „Schafft Kultur Gäste?“. Namhafte Referenten gaben Denkanstöße.

So sagte Reinhard Meyer, Präsident des Deutschen Tourismusverbandes und Wirtschaftsminister in Schleswig-Holstein, „Die Finanzierung der touristischen Infrastruktur und des touristischen Marketings sind die Kernaufgaben der nächsten Jahre. Dazu bedarf es kluger Finanzierungsmodelle, um die Kommunen in die Lage zu versetzen, diese Aufgaben wahrzunehmen. In Schleswig-Holstein planen wir beispielsweise eine erweiterte Tourismusabgabe, deren Aufkommen ausschließlich dem Tourismus vor Ort zugute kommen soll. Darüber hinaus wird es die interkommunale Zusammenarbeit, das Denken in vermarktungsfähigen Tourismusregionen immer wichtiger, um im Wettbewerb zu bestehen.“

Prof. Dr. Mathias Feige, Geschäftsführer der dwif-Consulting GmbH aus Berlin, der an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde touristische Standortentwicklung lehrt dazu: „Tourismus ist und bleibt die gemeinsame Aufgabe einer gut funktionierenden öffentlich-privaten Kooperation. Zu seiner Finanzierung brauchen wir weiterhin ein klares Bekenntnis der öffentlichen Hand zur freiwilligen Aufgabe Tourismus. Andererseits ist die stärkere Einbindung der Profiteure in seine Finanzierung und Ausgestaltung ebenso unumgänglich.“

Wie groß die Bedeutung des Tourismus für die Entwicklung der Metropolregion Hamburg eingeschätzt wird, machte auch Landrätin Birgit Hesse bei ihrer Begrüßung am Beispiel Nordwestmecklenburgs fest: „Der Tourismus hat einen sehr hohen Stellenwert. Insbesondere unsere Mecklenburgische Ostseeküste besitzt eine große Anziehungskraft und bereichert mit Sicherheit die Vielfalt der Metropolregion Hamburg. Darüber hinaus bietet das Binnenland mit seiner wunderschönen Natur sowie den Schlössern, Gutshäusern und Klosteranlagen sehr viel.“

Und auch Erwin Sellering, Ministerpräsident des Landes Mecklenburg-Vorpommern, machte in seiner anschließenden Einführung deutlich: „Der Tourismus im Norden lebt von seiner Vielfalt. Da gibt es die Weltstadt Hamburg, die Badeorte an Nord- und Ostsee, die Lüneburger Heide oder die Müritz – um nur einige Beispiele zu nennen. Gute, erfolgreiche Zusammenarbeit kann deshalb bei uns nicht bedeuten, dass wir alle über einen Kamm scheren. Im Gegenteil: Wir sollten unsere Vielfalt nutzen und entsprechend vermarkten. Wichtig ist, dass wir unser Wissen, unsere Erfahrungen austauschen und dass wir gemeinsam profitieren.“